Auf einem Tisch liegen bunte ineinandergreifende Zahnräder nach denen verschiedene Personen greifen.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Minister Laumann bei Fachtag der Freien Wohlfahrtspflege NRW

Rund zweihundert Teilnehmende haben am Montag, den 20. November 2023, Strategien gegen den Fach- und Arbeitskräftemangel im sozialen Bereich erarbeitet. Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann steuerte die Perspektive der Landesregierung bei und ging in den Diskurs mit Mitarbeitenden aus der Praxis von Eingliederungshilfe, stationären Erziehungshilfen oder Pflege. Auf Vorträge von Forschenden aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie der Hochschule Darmstadt folgten Workshops zu Themen wie dem beruflichen Quereinstieg oder der Zugangserleichterung für Geflüchtete.

Fachkräfteoffensive NRW

„Die sozialen Berufe sind von großer Bedeutung. Die Beschäftigten, die in diesen Bereichen tätig sind, leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Sie tragen dazu bei, dass Menschen in schwierigen Lebenssituationen Unterstützung erhalten. Ohne ihre Arbeit wäre unsere Gesellschaft ärmer und weniger fürsorglich. Umso wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass auch ausreichend Personen in diesen Berufen tätig sind“, so Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann. „Das ist keine einfache Aufgabe in Zeiten des Mangels an Fach- und Arbeitskräften. Als Landesregierung treiben wir daher gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Arbeitgebern, Arbeitnehmern sowie Sozialverbänden die Fachkräfteoffensive NRW voran, mit der wir die Maßnahmen zur Fachkräftesicherung noch stärker als bisher bündeln und optimieren.“

Zukünftige Strukturen müssen gestaltet werden

Trotz verschiedener Lösungsansätze gelingt es derzeit nicht, Versorgungsengpässe bei sozialen Angeboten zu verhindern. Es gelte nicht länger nur Brandherde zu löschen und Notprogramme einzurichten, sondern in die Gestaltung zukünftiger Strukturen zu investieren, forderte Stephan Jentgens von der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW, der auch der Paritätische NRW angehört. Themen wie die Vereinfachung von Quereinstiegen oder Veränderungen von Ausbildungsformen stünden oft in einem komplexen Spannungsverhältnis zwischen Vorgaben von Bundes- und Landesebene, kommunalen Bedarfen und dem Verhalten der potentiell interessierten Menschen. „Wir müssen ‚out of the box‘ denken, Versäulung und starre Formen aufbrechen“, forderte Jentgens. „Studien zeigen, dass 70 Prozent der Kenntnisse und Kompetenzen in informellen Systemen erworben werden, die wir bislang nicht formal heben und unterstützen. Hier müssen wir dringend ran!“

Weitere Informationen zum Programm des Fachtags auf der Internetseite der Freien Wohlfahrtspflege NRW.

 

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